Hauptversammlung

Aufgeschrieben 2009-04-20, nach dem Besuch der Hauptversammlung der Henkel AG in Düsseldorf.

Es ist überwiegend eine Veranstaltung der Alten, der Greise. Nur wenige Menschen unter 40 zu sehen. Wenigstens in Vorstand und Aufsichtsrat ist das Altersverhältnis besser.

Einlaßkontrolle mit Sicherheitsprüfung, aber ohne Feststellung der Personalien. Die Fütterung ist ziemlich einseitig, aber ausreichend.

Nach dem Bericht des Vorstandes gab es die üblichen Fragen. Dem Kernpunkt der Meinung vom zwei Aktionärsschutzvereinigungen hätte ich mich in einer normalen Situation anschließen können (warum wurde ein Verkaufsgewinn nicht ausgeschüttet?), aber in einer durch Umsatzrückgang geprägten Krisensituation sollte die AG das Geld nicht gleich rauswerfen, meine ich. "Natürlich" konnten es die Redner auch nicht lassen, die langfristige Ausrichtung in Frage zu stellen zugunsten kurzfristiger Gewinne.

Dann kam ein "Berufsmeckerer" zum Zuge und stellte seine Fragen. Mit der Erfahrung in anderen Fachgebieten und dem Hören seiner Fragen meine ich: Sicher ist nicht alles so extrem schlecht, wie ein Kritiker scheinen lassen mag, aber ein wesentlicher Anteil seiner Fragen weist auf Fehler, Schwachstellen, Ungereimtheiten hin. Wollte ich wirklich im Detail wissen, was alles schief läuft? Das geht von Mißwirtschaft bis zu Gesetzesverbiegung und Betrug. Es ist nicht zu erwarten, daß bei einem gewinnorientierten Unternehmen mit 55000 Mitarbeitern alles gut oder sauber ist, wenn schon bei etwa 7000 bei meinem Arbeitgeber was im Argen liegt.

--- Author: Harun Scheutzow ------ Last change: 2011-07-05 ---